EZB senkt Zinsen: Was es bedeutet und wer profitiert
Lange geforderte Zinswende
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinswende vollzogen und erstmals seit fast fünf Jahren die Leitzinsen gesenkt. Der wichtigste Leitzins, der Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft, wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt. Mit der Zinswende kommt die EZB einer langjährigen Forderung vieler Experten und Politiker nach.
Kampf gegen Inflation
Seit Juli 2022 hatte die EZB den Leitzins für die Eurozone im Kampf gegen die Inflation angehoben. Die Inflation hatte in der Eurozone zuletzt ein Rekordhoch von 10,6 Prozent erreicht. Die Zinserhöhungen sollten die Inflation bremsen, indem sie Kredite und Investitionen verteuern. Die Zinswende signalisiert nun, dass die EZB glaubt, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat und dass die Risiken einer Rezession stärker gewichtet werden müssen.
Was es bedeutet
Die Zinssenkung wird sich auf verschiedene Weise auf die Wirtschaft auswirken. Privatpersonen und Unternehmen können mit niedrigeren Zinsen für Kredite und Hypotheken rechnen. Dies könnte die Investitionen und den Konsum ankurbeln. Die Zinssenkung wird auch den Euro schwächen, was den Exporten zugute kommen dürfte.
Wer profitiert
Die Zinssenkung dürfte vor allem folgenden Gruppen zugute kommen:
- Unternehmen: Niedrigere Zinsen senken die Kreditkosten für Unternehmen und können so Investitionen und Wachstum fördern.
- Privatpersonen: Geringere Hypothekenzinsen machen es für Privatpersonen leichter, ein Eigenheim zu erwerben oder umzuschulden.
- Exporteure: Ein schwächerer Euro macht es für Exporteure günstiger, ihre Waren im Ausland zu verkaufen.
Wer ist betroffen
Die Zinssenkung könnte sich auch negativ auf bestimmte Gruppen auswirken:
- Sparer: Niedrigere Zinsen bedeuten niedrigere Renditen für Sparer.
- Rentner: Rentner, die auf Zinserträge angewiesen sind, könnten von niedrigeren Zinsen betroffen sein.
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